Viele Startups scheitern, weil sie ihre Brand und eine langfristige Kundenbeziehung vernachlässigen. Eine Brand zu besitzen, bedeutet nämlich nicht ein cooles Logo zu nutzen oder ein hippes Image-Video zu erstellen. Richtig gemacht, wird die Marke zum wertvollsten Asset des Unternehmens, steigert die Kundenzufriedenheit und macht jeden Marketing-Euro rentabler.
Was ist Start Up Branding überhaupt?
Brand Marketing ist die strategische Planung und Umsetzung von Maßnahmen, um eine Marke zu etablieren, zu stärken und zu verbreiten. Dabei geht es darum, einen Wiedererkennungswert zu schaffen und positive Assoziationen mit der Marke zu wecken. Brand Marketing ist also ein wichtiger Bestandteil des Marketings für euer Startup, das darauf abzielt, den Umsatz und die Bekanntheit eines Unternehmens zu steigern. Allerdings ist Brand Marketing nicht gleich Marketing. Während Marketing allgemein die Planung und Umsetzung von Maßnahmen zur Steigerung des Umsatzes eines Unternehmens beinhaltet, ist Brand Marketing speziell auf die Schaffung und Pflege einer Marke ausgerichtet.
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Ähnliche Prinzipien gelten übrigens auch für das Emplyoer Branding für Start Ups. Worauf ihr da achten müsst und wie ihr die besten Candidates auch ohne Obstkorb bekommt, erfahrt ihr in unserer großen Anleitung zum Thema Employer Branding hier.
Diese Ziele kannst du mit einem guten Start Up Branding erreichen
Viele Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträger setzen ihr Budget lieber in schnell auswertbare Paid Kanäle, als etwas in die Marke zu investieren. Fatal, denn richtig gemacht kann Start Up Branding euer Unternehmen bei vielen Zielen weiterhelfen:
- die Schaffung einer einzigartigen Positionierung am Markt und einhergehender Wettbewerbsvorteile
- die Unabhängigkeit von teuren Performance-Marketing-Aktivitäten
- die Erhöhung der Bekanntheit der Marke
- die Steigerung des Werts der Marke
- die Schaffung von positiven Assoziationen mit der Marke
- die Bindung von Kunden an die Marke
- die vereinfachte Mitarbeitergewinnung durch Employer Branding (mehr dazu in unserem Ratgeber zum Employer Branding von Start-ups)
Warum Start-Ups von Anfang an in ihre Marke investieren sollten.
Start-ups müssen sich von Anfang an um ihre Marke kümmern. Denn eine starke Marke ist das A und O für den langfristigen Erfolg eines Unternehmens. Sie ist die Visitenkarte, die potenziellen Kunden und Partnern sagt, was das Unternehmen ausmacht und was es besser macht als die Konkurrenz. Eine starkes Start Up Branding helfen, sich in einem schnelllebigen Markt zu behaupten und sich von der Konkurrenz abzuheben. Sie gibt den Teams Orientierung und hilft ihnen, die richtigen strategischen Entscheidungen zu treffen. Investitionen in die Marke zahlen sich also auf lange Sicht aus.
Anleitung: Schritt für Schritt zum strategischen Start Up Branding
Start Up Branding-Prozesse unterscheiden sich prinzipiell erstmal nicht von dem Markenentstehungsprozessen anderer großen Firmen oder von denen von Selbstständigen. Was die Gestaltung einer effizienten Brand Strategie bei Start-Ups unserer Erfahrung nach problematisch macht ist die Mischung aus Zeit- und Gelddruck, gepaart mit einer oft sehr gleich ausschauenden Vorstellung unter Gründerinnen und Gründern, wie eine Marke „auszusehen“ hat.
Damit ihr nicht Gefahr lauft, euch im eigenen Start-Up Saft zu garen und eurer Positionierung von Tag 1 als funktionierendes Asset eurer Marketingstrategie nutzt, solltet ihr diese Schritte befolgen:
Identifiziert Eure Zielgruppe
Eine fundierte, datengetriebene Zielgruppenanalyse ist nicht nur die Basis für Eure Produktentwicklung, sondern ist auch unabdingbar für den Aufbau Eurer Marke. Macht Euch intensiv Gedanken darüber, welche Menschen Ihr ansprechen wollt, welche Probleme diese haben und wie Euere Produkte diese lösen. Auch wenn Personas kommunikationswissenschaftlich nicht mehr State of the Art sind, kann es für den Beginn hilfreich sein, sich vier oder fünf idealtypische Kunden aus der Zielgruppe auszudenken, um anhand Ihrer Eigenschaften die verschiedenen Segmente der Zielgruppe zu beleuchten. Gerade wenn ihr kein Marketing-Skill im Kernteam habt, sind die Personas für euer Start Up Branding okay
Führt eine Konkurrenzanalyse aus Kommunikationssicht durch
Zu oft sprechen wir mit kleinen Teams, die großes Wissen über das Produkt der Konkurrenz haben und im Halbschlaf noch runterbeten können, weshalb ihr Angebot aus dieser oder jener technischen Perspektive besser oder effizienter ist. Aber noch keins unserer Start-Ups konnte uns eine Touchpoint-Map der Konkurrenz zeigen, sagen wann die Newsletter der Mitbewerber mit welchen Inhalten an die Zielgruppe geht oder vielleicht sogar, wie viel Budget die Konkurrenz in ihre Paid Kanäle setzt.
Macht euch dabei Gedanken, welche Inhalte als Benefit von der Konkurrenz kommuniziert werden, wie die Tonalität und die Designsprache ist.
Erweitert hier auch den Konkurrenzbegriff und denkt nach, welche Unternehmen in eurer Sphäre noch unterwegs sind und wie diese kommunizieren. Abonniert den Newsletter unter einer neuen Email-Adresse, checkt über builtwith.com welche Technologien die Website der Mitbewerber verwendet und leitet schon aus diesen Punkten ab, wie viel oder wenig die Konkurrenz in ihr Marketing investiert. Es ist hier auch ratsam, den Konkurrenzbegriff noch weiter zu fassen und sich zu überlegen, welche Unternehmen – z.B. mit einem großen Investor – euer Produkt von heute auf Morgen nachmachen könnte und wie dieses Unternehmen dann wohl an eure Zielgruppe herantreten würde.
In unserem Newsletter berichten wir zu diesem Thema von Nintendo, und wie der japanische Videospielehersteller wegen ihrer Konkurrenzanalyse im Gegensatz zu Playstation und XBOX Netflix vierbietet, auf ihren Konsolen eine App anzubieten. Zur Anmeldung zum Newsletter geht’s hier lang.
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Erst wenn ihr viele Screenshots, Einschätzungen zum Sprachstil und mindestens 5-7 Konkurrenten analysiert habt, solltet ihr weiter machen.
Eine einzigartige und funktionierende Positionierung für euer Start Up Branding
Jetzt geht es an den ersten kreativen Teil: Die Positionierung für eure Start Up Branding! Mit der Positionierung steht und fällt eure Marke, sodass ihr auch hier besonders Acht geben müsst.
Fehler in der Positionierung im Start Up Branding:
- Abdeckung der selben Nische wie die Konkurrenz
- Versuch einer Positionierung, die mit den begrenzten Resourcen technisch oder finanziell nicht umzusetzen ist
- Eine unglaubwürdige Positionierung, die von der Zielgruppe nicht angenommen wird
- Ein missmatch zwischen Positionierung und Produkt
Ideralerweise geht eure Positionierungsstrategie Hand in Hand mit eurer Zielgruppe und eurem Produkt. Wenn ih an diesem Punkt merkt, dass ihr viele Ideen bekommt die ineinander greifen, und vielleicht auch neue Produktideen erhaltet oder euer Business weiter bringen könntet, seid ihr auf einem guten Weg. Die Positionierung validiert oft das interne Verständnis von Markt, Wettbewernb und Kunde. Umgekehrt bedeutet das natürlich auch, dass eine schlechte Positionierung folglich große Probleme bereiten wird.
Dass eine Positionierung einschlagen kann wie eine Bombe und ohne viel Kosten das Marketing zum Selbstläufer werden lassen kann, beweist der Bubble Tea Store TUDO immer wieder auf’s Neue. Schaue dir unsere Case Study zum Thema Positionierung an und erfahre, wie du und dein Start Up Branding mit einfachen Methoden und ohne viel Budget mit einer guten Strategie viele Kunden gewinnen könnt.
Verfasst Eure Value Proposition für eure Marke
Bringt auf ein, zwei Sätze runtergebrochen den Kern Eueres Produktes oder der Dienstleistung auf den Punkt. Diese Formulierung muss in der Tonalität der Zielgruppe und eurer Positionierung angepasst sein – deswegen stehen die Zielgruppenanalyse und die Konkurrenzanalyse bzw. die Positionierung auch vor diesem Punkt. Wenn Ihr diesen Satz habt, könnt Ihr ihn als Leitsatz nehmen und alle eure kommunikativen Touchpoints daran anlehnen.
Sprich, Eure Email-Ansprache anpassen, euren Blog abändern und alle anderen Bereiche aktualisieren. Große Unternehmen basieren auf der Value Proposition sogar auf, wie die Customer Service Warteschleife am Telefon klingt oder wie das Büro designt ist.
Nichts verbindet mehr als Kommunikation
Deswegen setzen wir uns bewusst für nachhaltige Marketing ein und informieren über nachhaltiges Marketing im Blog, auf Social Media und in unseren Seminaren. Zudem ermöglicht unser Co²-Rechner, die Emissionen im Marketing zu identifizieren. Emissionen, die wir nicht einsparen können, gleichen wir zu 100% über das Gold Standard Projekt wieder aus.
Das komplette Unternehmen auf einen Satz runter zu brechen ist enorm schwer. Versucht trotzdem, so gut es geht den Kern eurer Arbeit herauszuarbeiten und nutzt ihn, um eure Kommunikation insgesamt zielgruppengerecht auf eine Linie zu bringen. Lasst euch dabei nicht von „Mission, Vision, Claim, North Star, Mission Statement“ und sonstigen Nebelkerzen verwirren. Die machen sich als Buzzword und als Teil der Brand Manual super, um Seiten zu strecken – anders als eure Agentur habt ihr davon aber keinen realen Nutzen. Vor allem wenn ihr gerade am Anfang steht sind die bisherigen Punkte – wenn sie denn durchdacht sind und auch kein Bullshit Bingo – wesentlich ausschlaggebender für den Erfolg eurer Start Up Brand.
Euer visuelle und inhaltliche Gestaltung der Start Up Brand (Logo, Tone of Vocie etc.)
Zum Schluss folgt das, was viele Start-Ups als erstes und einziges machen, wenn es um ihre Marke geht: Das Design. Überlegt, mit welcher Designsprache ihr eure Botschaften ideal in der Zielgruppe platzieren könnt. Wenn ihr in eurer Marketingstrategie zum Beispiel oft Printanzeigen verwendet, sollte eure Typographie entsprechend ausgestaltet sein. Sprecht ihr eine junge Zielgruppe an, sollte das Design vielleicht eher bunter und auffälliger sein, damit Ihr auf TikTok und zwischen vielen anderen Online-Anzeigen Aufmerksamkeit erhaltet.
Denkt dran, dass das Logo nur ein Teil eines ausgereiften Corporate Designs ist und entsprechend auch andere Teile Eure Aufmerksamkeit verdienen. Viele Gründerinnen und Gründer investieren gerne viel Geld in die Gestaltung des Logos, ohne eine vernünftige Markenstrategie für ihre Start Up Brand zu haben. Rausgeschmissenes Geld, weil hübsche Icons und Farben oft nicht in Einklang mit der eigentlichen Marken bzw. Geschäftsstrategie stehen – und einfach nur hübsch aussehen.
Wie man in 4 Minuten 4 Milliarden Dollar verbrennt und was ein kleines Logo damit zu tun hatte, könnt ihr übrigens in unserer großen Branding Case Study zur Wii U lesen. Falls du dich jetzt fragst, was die Wii U ist, hast du die Hälfte der Case Study schon verstanden.
Warum Brand Marketing schwieriger, aber gewinnbringender als Performance Marketing ist
Wenn man sich die Marketingabteilung eines durchschnittlichen Unternehmens ansieht, fällt auf, dass die Mehrheit der Budgets in Performance Marketing fließt.
Seit als Unternehmer mutig und investiert mit einem entsprechenden Budget auch von Beginn an in Euer Brandmarketing. Eine funktionierende Marke beeinflusst alle anderen Bereiche Eures jungen Unternehmens positiv.
Dies liegt daran, dass es immer einfacher ist, kurzfristige Ergebnisse mit Anzeigen oder gut platzierten Google Ads zu erzielen. Die Herausforderung bei Startups ist jedoch, dass diese Kanäle oft sehr teuer und nicht unbegrenzt skalierbar sind. Darüber hinaus müsst Ihr ständig neue Ideen entwickeln und umsetzen, um nicht in der Masse unterzugehen. Brand Marketing hingegen ist schwieriger zu messen und erfordert viel Geduld. Allerdings bietet es langfristig die Möglichkeit, eine engere Beziehung zu Kunden aufzubauen und dadurch mehr Umsatz zu generieren.
Eine ausführliche Erklärung zum Ausbalancieren von Brand und Performance Marketing inkl. Fallbeispiel von Adidas – und warum der Sportartikelhersteller seit ein paar Jahren keine Lust mehr auf Google hat – findet ihr als Teil unseres größeren Guides zum Thema Marketing Kanäle hier.
Meine Meinung zum Thema Start Up Brands
Markenstrategie und Branding für Start-Ups ist kein einfaches Thema. Zum einen hat man als Start-Up noch viel Stärker als die großen Konzerne den Wunsch, schnell Umsätze zu generieren. Branding kostet aber erstmal, bevor es Geld bringt. Gleichzeitig machen sich viele Gründerinnen und Gründer das Leben einfach, wenn sie ein (teures) Logo einkaufen, ohne sich die eigentliche strategische Arbeit zu machen, die die Marketing-Strategie eigentlich auch ausmachen.
Das führt dazu, dass Start-Ups fast immer austauschbar kommunizieren. Das fängt bei irgendwelchen „revolutionieren“ an, geht über die Verwendung von Emojis im Produkt (weil es ja gerade alle machen, und eigentlich sieht es doch ganz cool aus, oder?) und endet beim selben monotonen design, das nicht von Dribbl Mockups zu unterscheiden ist.
Mittlerweile fordern aber nicht nur die Zielgruppe, sondern auch Investoren, Candidates und andere Stakeholder eine Kommunikation, die in sich stimmig ist und zeigt, dass man als Unternehmen auch in Sachen Kommunikation und Marketing datengetrieben und strategisch agiert. Schaue dir unbedingt unsere Case Study zur Wii U und dem Fehlen einer Brand Strategy sowie unseren großen Ratgeber zum Thema Emplyoer Branding an, um noch mehr über das Thema Start Up Branding zu lernen.
Was ist deine Idee?
Wir machen Marketing für Morgen – für die Ideen von heute! Als eine der wenigen sozial und nachhaltig orientieren Marketing-Beratungen ermöglichen wir es auch Selbstständigen und kleinen Start-Ups, von unserer renommierten Erfahrung zu profitieren. Wir sind ganz gespannt, auch von dir zu hören!
Falls dein Start-Up noch in der Gründungsphase ist oder einen sozialen oder ökologischen Unternehmensgegenstand hat, können wir euch auch mit extrem vergünstigten Beratungsstunden bei diesen Themen zur Seite stehen.
