Diese 6 Marketing Gesetze sollte jeder Anwalt kennen!

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Warum ist es wichtig, sich online als Anwalt professionell zu positionieren?

Als Jurist muss man heutzutage nicht mehr nur auf Empfehlungen oder Printmedien setzen, um seine Dienstleistungen anzubieten – das Internet bietet eine Vielzahl an Möglichkeiten, um sich online zu präsentieren und neue Kunden zu gewinnen. Gerade für Anwälte ist es wichtig, sich online professionell zu positionieren, damit potenzielle Mandanten Vertrauen in die Dienstleistung haben, da der persönliche Eindruck erstmal fehlt.

1. Vertrauen aufbauen, um Mandate zu gewinnen

Der wichtigste Punkt für Menschen, die rechtlichen Beistand suchen, ist Vertrauen. Unabhängig davon, ob Sie eine Anzeige in der Zeitung schalten, eine Website betreiben, in Online-Marketing investieren oder auf Social Media aktiv werden: Richten Sie Ihren Auftritt so aus, dass er vertrauenserweckend wirkt.

So bauen Sie Vertrauen durch Marketing auf:

  1. Zeigen Sie Ihre Expertise und erklären Sie, auf welchem Fachbereich Sie tätig sind.
  2. Holen Sie sich die Zustimmung von Zufriedenen Mandanten, und lassen Sie diese auf Ihrer Website oder auf Social Media zu Wort kommen. Im klassischen Marketing nennt man diese Personen „Testimonials“, und keine gute Marketing-Strategie kommt mehr ohne diese aus.
  3. Sorgen Sie dafür, dass Sie technisch gut aufgestellt sind. Egal ob auf Ihrer Seite oder woanders – wenn etwas für die Mandanten nicht funktioniert (zum Beispiel, weil Bilder auf Ihrer Website auf dem Handy abgeschnitten dargestellt werden), springen viele Internetnutzer ab. Unabhängig von Ihrem juristischen Können wirkt das unprofessionell und vertrauensmindernd.

2. Verzichten Sie auf Web Design und Phrasen, die wie alle anderen Kanzlei-Websites wirken

93% der von uns Untersuchten Anwälte und Kanzleien kommunizieren zum Verwechseln ähnlich. Sätze wie „Wir sind die Experten an Ihrer Seite“, oder ein wie auch immer geschnittenes Bild der Justitia auf der Website nutzen fast alle Anwälte und positionieren sich damit in den Augen der Mandanten eben nicht als professionell, sondern als genau gleich zu Ihrer Konkurrenz.

Justitia ist blind, Ihre Mandanten überwiegend aber wohl nicht. Denken Sie gezielt darüber nach, wie Sie sich von anderen Juristen abheben und vermeiden Sie die branchentypische Einheits-Kommunikation unbedingt.

Interpretieren Sie die 93% aber nicht als etwas Negatives, sondern Drehen den Spieß um! Eine einzigartige und durchdachte Positionierungsstrategie hilft Unternehmen grundsätzlich, sich von der Konkurrenz abzuheben und die eigenen Vorteile deutlich zu unterstreichen. Im Falle einer Familienanwältin kann das bedeuten, dass sie nicht nur kühl und sachlich kommuniziert, welche Arten der Beratung sie anbietet. Viel mehr würde sie mit einer guten Positionierung empathisch auf die Bedürfnisse der Zielgruppe eingehen, und hier familiengerecht empathisch und zielorientiert kommunizieren. Vielleicht hat sie auch ein Video aufgenommen, in dem sie die Besonderheiten von Familienstreitigkeiten herausstellt und somit sehr nahbar und warm kommuniziert.

Eine gute Positionierung leitet sich immer aus einer genauen Zielgruppenanalyse im Vorfeld ab. Sollten Sie Fragen zu diesen Themen haben, stehen wir Ihnen gerne in einem kostenfreien Erstgespräch bei Seite und zeigen für Sie Maßgeschneiderte Strategien auf.

3. Teilen Sie Ihr Wissen

Auch wenn es bei uns nur für das Kommunikationsstudium gereicht hat, und nicht für Jura: Wir können uns vorstellen, wie hart man in Ihrem Job lernen und um die Ecke denken muss. Nutzen Sie Ihr vorhandenes Wissen nicht nur am Schreibtisch und im Gerichtssaal, sondern nehmen Sie die Tastatur – oder besser noch direkt die Kamera – in die Hand und fangen an, Ihr Wissen zu teilen.

Gerade auf Sozialen Netzwerken und in Suchmaschinen sind juristische Inhalte gefragt. Wer Blogartikel und zielgruppengerecht ausgestaltete Videos oder Info-Beiträge veröffentlicht, kann auch als Jurist schnell eine hohe und kostenlose Aufmerksamkeit generieren. Aber nicht nur diese Reichweite ist hilfreich, um Mandanten zu gewinnen. Menschen, die Sie schon als Anwälte in betrachte ziehen und sehen, dass Sie regelmäßig Beiträge veröffentlichen, werden Sie mit einer wesentlich höheren Wahrscheinlichkeit auch schlussendlich kontaktieren als solche Anwälte, die nur eine Website mit einem schönen Bild von sich und den Kontaktdaten besitzen.

4. Von wegen langweilige Paragraphen: Diese Anwältin aus Frankfurt bringt TikTok und Instagram Jura bei.

Vielleicht denken Sie sich, dass Social Media insgesamt viel zu bunt, verrückt und unseriös für die ernsten Themen ist, die Sie als Jurist behandeln.

Abgesehen davon, dass auch viele Menschen jenseits der 60 Jahre (und somit auch große Teile Ihrer Potenziellen Kundschaft) auf den diversen Plattformen teils mehrere Stunden am Tag verbringen, lehrt das Beispiel der Juristen Nathalie Salibian-Waltz eindrucksvoll das Gegenteil.

In praxisnahen und mitunter sehr lustigen Videos und erklärt Frau Salibian-Waltz auf TikTok und Instagram diverse, juristische Fragestellungen und Probleme. Mittlerweile hat sie 90.000 Abonnenten auf verschiedenen Plattformen, während ihre Videos je bis zu 140.000 Mal angeschaut werden. Zugegeben, als Medienrechtlerin ist ihr Thema auch relativ nah an Social Media selbst angesiedelt und profitiert daher auch überaus stark von den entsprechenden Kanälen. Aber es hindert Sie nichts dran, der oder die nächste zu sein, um auf Social Media Ihren Fachbereich interessant und allgemein verständlich vielen Menschen aus Ihrer Zielgruppe bekannt zu machen.

5. Ist Ihr Auftritt auch DSGVO-konform?

Es mag verwundern, aber viele juristische Websites sind nicht DSGVO-konform. Zum Teil, weil die Websites selbst älter sind als die Verordnung aus 2018. Teilweise aber auch, weil Programme, digitale Schriftarten oder Newsletter-Programme genutzt werden. Deren Nutzung wurde durch die Rechtsprechung in der Zwischenzeit durch den Wegfall des Datenschutz-Abkommens zwischen den USA und der EU für nicht DSGVO-konform erklärt, die nur schwer durch technische Tricks wieder herzustellen ist.

Ist Ihre Website älter als vier Jahre, stehen die Chancen gut, dass Sie zumindest Ihre Datenschutzerklärung und die Erklärung zur Datennutzung aktualisieren müssen. Beachten Sie dann auch gleich die seit 2021 geltenden, strengeren Anforderungen zum Cookie-Banner. Je nachdem, ob Sie auch andere Software wie zum Beispiel ein Newsletter-System nutzen, Ihre Schriftart wie bei vielen anderen Seiten im Internet auch von den Servern von Google geladen wird oder Sie Analysedaten auf Ihrer Website erheben, kann das Datenschutz-Thema sehr komplex werden und bedeutet nicht selten den kompletten Neubau Ihrer Kommunikationskanäle.

Während andere Branchen hier auch gerne mal ein Auge zudrücken und es auf eine Abmahnung drauf ankommen lassen, sollten Sie als Jurist handeln. Internetaffinen Mandanten fallen zumindest grobe Fehler wie das Fehlen der Cookie-Banner schnell auf, sodass Sie bei dieser Gruppe schnell an Vertrauen verlieren.

Sie wissen gar nicht so genau, welche Programme im Hintergrund Ihrer Website laufen? Dann lassen Sie uns das zusammen rausfinden und klären, ob Ihre Kommunikation DSGVO-konform ist. Buchen Sie einfach einen kostenlosen Beratungstermin mit uns.

6. Mit Anzeigen auf Google genau die Mandanten erreichen, die Sie wollen

Google Ads sind eine der effektivsten Möglichkeiten, um neue Mandanten für Ihre Kanzlei zu gewinnen. Durch das Schalten von Anzeigen bei Google können Sie potenziellen Mandanten Ihre Kanzlei präsentieren und sie dazu bringen, Ihre Website zu besuchen. Dieser Schritt steht also noch vor dem Betrachten Ihrer Website, sondern sorgt erstmal dafür, dass potenzielle Mandaten überhaupt auf Ihre Website gelangen.

Um erfolgreich zu sein, müssen Sie jedoch einige Dinge beachten. Zunächst einmal sollten Sie sicherstellen, dass Ihre Anzeigen relevant und ansprechend sind. Wenn Ihre Anzeigen nicht relevant sind, werden die Menschen sie einfach ignorieren. Stellen Sie also sicher, dass Ihre Anzeigen klar und deutlich sagen, was Sie anbieten und warum die Menschen Ihre Kanzlei wählen sollten. Eine Gute Suchanzeige beinhaltet ein klares Angebot, zugeschnitten auf das entsprechende Suchwort. Bei Juristen bietet es sich an, vertrauensfördernde Wörter zu verwenden und einen lokalen Bezug herzustellen.

Zweitens ist es wichtig, dass Sie die richtige Zielgruppe ansprechen. Wenn Sie Anzeigen schalten, die nicht für die Menschen relevant sind, die Sie erreichen wollen, werden Sie nur Geld verschwenden. Stellen Sie also sicher, dass Sie genau wissen, wer Ihre Zielgruppe ist und welche Art von Anzeigen diese Personengruppe anspricht.

Ein Beispiel:

Eine Frau hat es nicht ganz so genau genommen bei dem Jahresabschluss ihres Unternehmens. Nachdem sie Post vom Finanzamt und vom Zoll bekommen hat, ist sie nun auf der Suche nach einem Rechtsbeistand. Sie öffnet, wie fast 100% der Internetnutzer, Google, um nach „Anwalt Finanzrecht“ zu suchen.

Die ersten drei Suchergebnisse sind bezahlte Anzeigen, die durch ein kleines „Anzeige“ vor dem Titel kaum als solche zu erkennen sind. Grundsätzlich ist die Wahrscheinlichkeit am höchsten, besucht zu werden, wenn ihre Website auf dem ersten Platz liegt. In dem Beispiel wird eine Anzeige, die so formuliert ist:

Gratis Erstberatung bei Problemen mit dem Finanzamt | Wir helfen Ihnen schnell und unbürokratisch bei böser Post vom Zoll. Buchen Sie jetzt eine gratis Erstberatung und lösen Sie Ihre Probleme

wahrscheinlich öfter geklickt werden als eine Anzeige, die so klingt:

Anwaltskanzlei für Steuerrecht | Wir vertreten seit 2002 Mandanten bei allen Fragen rund um’s Steuerrecht

Google Ads sind tückisch, da sie zum einen relativ schnell und einfach viele Mandaten auf sie aufmerksam machen können. Gleichzeitig ist es eine Wissenschaft für sich, die anzeigen und Formulierungen so einzustellen, dass sie das eingesetzte Budget möglichst effektiv einsetzen. Hier kommt es sowohl auf technisches Know-how als auch Kreativität und Einfühlungsvermögen in die Zielgruppe an.

Suchergebnisse nach den Anzeigen nennt man übrigens native oder organische Ergebnisse und sind genau die Blogeinträge, die wir in Punkt 3 beschrieben haben. Wenn diese Artikel gut geschrieben sind und für die entsprechenden Suchwörter relevant sind, werden sie schnell auf hohe Plätze bei Google gelangen – auch ohne dass sie für Geld Anzeigen schalten müssen. Mehr zum Thema Google Ads – und wie Sie diese auch ohne Marketing Agentur für Ihre Kanzlei selbst aufsetzen können, finden Sie in unserer großen Schritt für Schritt Anleitung zu Google Anzeigen hier.

Wenn Sie noch mehr über Marketing lernen möchten und gerade ein paar Minuten Zeit haben – versuchen Sie sich doch an unserem Marketing Quiz für Anwälte! Testen Sie in vier Minuten Ihr Wissen, erfahren wie Sie im Vergleich zu Ihren Kolleginnen und Kollegen abschneiden und teilen Sie das Quiz in Ihrer Kanzlei!

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Bild von Tim Teschner

Tim Teschner

Tim Teschner hat an der Universität der Künste Berlin Kommunikationswissenschaften studiert und war in großen Unternehmen wie MTV oder der Otto Group im Marketing tätig, bevor er Komsulting gegründet hat. Er ist neben seiner Berater-Tätigkeit auch Dozent für strategisches Marketing und unterstützt vor allem Selbstständige, KMUs und Kanzleien in Berlin in ihrer Kommunikation.

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Tim Teschner hat an der Universität der Künste Berlin Kommunikationswissenschaften studiert und war in großen Unternehmen wie MTV oder der Otto Group im Marketing tätig, bevor er Komsulting gegründet hat. Er ist neben seiner Berater-Tätigkeit auch Dozent für strategisches Marketing und unterstützt vor allem Selbstständige, KMUs und Kanzleien in Berlin in ihrer Kommunikation.

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